"Kur-Landschaften" für Körper, Geist und Seele müssen gepflegt und erhalten werden...

Das Bild der Kurklinik inmitten sanfter Waldberge steht beispielhaft für die wenigen bereits vorhandenen Therapieangebote in der erholsamen Naturlandschaft der östlichen Frankenalb.
Das Bild der Kurklinik inmitten sanfter Waldberge steht beispielhaft für die wenigen bereits vorhandenen Therapieangebote in der erholsamen Naturlandschaft der östlichen Frankenalb.

Das Entwicklungsprogramm "Gesundheitsregion Hersbrucker Land"

2002 hat die geografisch-politische Teil-Region "Hersbrucker Land" ein Entwicklungsprogramm begonnen, das der Stadt Hersbruck und 12 kleineren umliegenden Gemeinden das Attribut "Gesundheitsregion Hersbrucker Land" verleihen soll.

Maßgeblich dafür waren folgende Grundlagen:

  • die 12 000-Einwohner-Stadt Hersbruck ist Mitglied in der europäischen Bewegung der "Slow Cities", die Gegenpole zu Hektik, Stress und unnatürlicher/ großstädtischer Lebensweise setzt.
  • Hersbruck unterhält ein Thermalbad, und einige Gemeinden der Region haben den Status von Luftkurorten. 
  • In der Stadt und der näheren Umgebung gibt es Spezialkliniken - mit den Schwerpunkten Hautkrankheiten und Allergien; Gefäßerkrankungen und Lymphleiden; psycho-somatische Krankheiten und Suchttherapien.
  • In der reizvollen Urlaubs- und Erholungslandschaft des Fränkischen Jura-Mittelgebirges sind Seminar- und Tagungshotels entstanden, in denen teilweise auch Gesundheitsthemen behandelt werden.
  • Es gibt einen unübersehbaren Trend zur ganzheitlichen Sichtweise bei der Prävention und Therapie von Erkrankungen mit alternativ-komplementären Methoden zur Schulmedizin.
  • Die Natur in der Region stellt eine einzigartige Kraftquelle dar, in der man sich entspannen, besinnen, erholen und heilen kann.  

Das Entwicklungsprogramm wurde bislang mit etlichen Millionen Fördergeldern der Gemeinschaftsinitiative LEADER + der Europäischen Union und des Freistaats Bayern entscheidend grundfinanziert. Zur Ausarbeitung geeigneter Projekte und Maßnahmen hat man eine so genannte Lokale Arbeitsgruppe (LAG) ins Leben gerufen.

Leider ist 10 Jahre nach dem Programmstart für die Öffentlichkeit völlig unklar, was LAG-Planer und -Management bislang konkret realisiert haben, um den hohen Anspruch "Gesundheitsregion" umzusetzen!  

Die bekannt gewordenen Maßnahmen schaffen keine wirklichen Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Regionen mit vergleichbarer oder höherer Attraktivität...

Der Forderungs- und Pflichtenkatalog:

Die Prämissen für den Erfolg des Entwicklungsprogramms im Sinn gesunder, zukunftsorientierter Lebensgrundlagen für Wohnbevölkerung, Investoren, Wirtschaftsbetriebe und Gäste der Region lauten:

  • Vernetzung, Abstimmung und Kooperation auf regionaler und lokaler Ebene.
  • Verbesserung der Versorgungs-Infrastruktur und Lebensqualität, der touristischen Infrastruktur, der regionalen Wirtschaftskreisläufe und des wohnortnahen Arbeitsplatzangebots.
  • Erreichen von Synergieeffekten durch aufeinander abgestimmte, sich ergänzende Maßnahmen des übergeordneten Entwicklungsprogramms sowie der untergeordneten lokalen Städtebauförderung und der Flur-Neuordnung bzw. Dorferneuerung.

 

Aktions-Schwerpunkte:

  Verhindern weiterer Zersiedelung und Zerstörung der gewachsenen Naturlandschaft durch unangemessene Gewerbegebiete, uniforme, landschafts-untypische Neubauten und ganze Siedlungsgebiete sowie durch die ungeregelte Ausweitung landwirtschaftlicher Nutzflächen und Monokulturen.

 

 Fördern von Landschaftspflege und Naturschutz - unter anderem mit Informations-/Aufklärungs- und Multiplikationsprogramm zum Reduzieren von Schadstoff-Emissionen, von Gewässer-Verunreinigung und wildem Müllablagern. 

Die vorhandenen Ressourcen der Natur erhalten und zum Wohl aller verantwortungsbewusst nutzen:

Weitgehend intakte Biosphären mit abwechslungsreicher Landschaft und reiner Luft; Reichtum an Wald und Gewässern, die einzigartigen erdgeschichtlichen Zeugen des Jura mit seinen Kuppenbergen, Felsformationen und einer besonderen Flora und Fauna.

 

Das Attribut "Gesundheitsregion" begründen und erlebbar machen. Ein breites Angebotsspektrum zur Realisierung der Maximen "gesund bleiben" und "gesund werden" schaffen:

Z.B. durch wohnortnahe medizinische Versorgung mit Haus- und Fachärzten, Gemeinschaftspraxen und Ambulatorien.

Z.B. durch den Ausbau der Angebotsformen für ein würdevolles, weitgehend selbst bestimmtes Leben im Alter wie Betreutes Wohnen und Mehrgenerationenhäuser.

Z.B. durch Leistungserweiterungen der Schul-, Komplementär- und Alternativmedizin, der Pflegedienste und der Wellnessbranche.

Z.B. durch weiteren Ausbau der vorhandenen klinischen Angebote zu Behandlungs-Kompetenzzentren für Hautkrankheiten und Allergien, Gefäßerkrankungen, Sucht und Depression.

Z.B. durch Programme gegen die zunehmenden psycho-somatischen und psychischen Erkrankungen bei den jüngeren Generationen

Z.B. durch Foren für Begegnung, Aufklärung, Information und Austausch, in denen neue Werte und frischer Lebensmut gegen die krank machenden Verfallserscheinungen von Moral und Ethik in Arbeitswelt und Gesellschaft vermittelt werden.

 

 Die Begriffe Prävention, Kur und Rehabilitation neu und ganzheitlich definieren im Sinne von Ausgewogenheit körperlicher, geistiger und seelischer Faktoren.

 

 Innehalten, Nachdenken, die Natur als Medium zum Heilwerden nutzen.

 

 Bewegung und körperlich-sportliche Aktivitäten in gemäßigten, entschleunigten Formen wie Wandern, Radfahren, Kanufahren, Entspannungs- und Erholungserlebnisse. Geführte Themen- und Entdecker-Touren in kleinen Gruppen etc

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 Wiederbeleben bestehender dörflicher Strukturen und historischer, albfränkisch-charakteristischer, die Ortsbilder prägender, erhaltenswerter Bausubstanz.

 

 Fördern von innovativen, regenerativen, kleinräumigen und autarken Lösungen zur Energieerzeugung und -versorgung. Zielvorgaben: jedes Haus versorgt sich selbst. Begrenzen der  landschaftsverändernden Technik von Windkraft-Anlagen, Solar-Parks und Biogas-Kraftwerken, deren Amortisation noch dazu von der Gemeinschaft aller Energiebraucher bezahlt wird. 

 

Alleinstellungsmerkmale schaffen zur Profilierung der Region gegenüber anderen attraktiven Regionen in Franken, Bayern und national.

Z. B. Herausstellen der einzigartigen Charakteristika in den Jura-Naturlandschaften mit besondern Naturdenkmalen wie Karsthöhlen und den vielfältigen Kalkfels- und Dolomiterscheinungen des Mittelgebirges; der besonderen Dichte von Burgen und Ruinen sowie der reichen vorgeschichtlichen Kultur mit einer Fülle von Bodendenkmalen und herausragenden archäologischen Funden. Die heute an zahlreichen "Hutangern" noch sichtbare Weide- und Hirtentradition des Mittelalters geht wahrscheinlich schon auf die keltische Vergangenheit zurück.

Z. B. Vorreiter-Rollen/ Pilotprojekte entwickeln, die die Region weiträumig bekannt machen und selbst stärken in der Auseinandersetzung mit den Phänomenen Geburtenrückgang, progressive Zunahme der Über-65-Jährigen, Verlust von Arbeitsplätzen, Abwanderung jüngerer Einwohner und zunehmende Armut breiterer Bevölkerungskreise.

Z. B. Zielgruppen-Programme mit aktiver Werbung um Neubürger, Gäste, Dienstleister, Investoren und Unternehmer mit Wunschvorgaben und Nutzungsideen:

Gewerbeansiedlung, Handwerk, Wohnbau und soziale Einrichtungen, ärztlich-medizinische Versorgung, Gastronomie, Pensionen, Hotel- und Seminarkapazitäten, Umnutzung leer stehender Bausubstanz, Schaffen von Arbeitsplätzen...