Im Gemeinschaftsleben unserer Vorfahren waren Plätze wie dieser bevorzugte Versammlungs-, Beratungs- und Entscheidungsorte...

...Wir brauchen neue Strukturen und Inhalte für bürgerschaftliches Engagement

Wie reformiert man Solidarität, Verantwortung und Gerechtigkeit?

 

Der überschaubare dörfliche Lebensraum ist das ideale Experimentierfeld für den längst fälligen gesellschaftlichen Paradigmenwechsel:

von der egoistischen Anspruchs-, Versorgungs- und Vorteils-Mitnahme-Mentalität der Wohlhabenden

zur neuen Ethik des solidarischen Ausgleichs zwischen Reich und Arm, zur besseren Teilhabe der immer größeren Zahl sozial Benachteiligter, durch Armut Ausgegrenzter, von unzureichender staatlicher Fürsorge Abhängiger.

Dabei geht es natürlich nicht um das bedingungslose Versorgen asozialer, bildungsunwilliger und arbeitsscheuer Erwachsener, sondern vielmehr um deren Kinder sowie um die große Mehrheit der Hilfsbedürftigen durch würdelose, unterbezahlte Arbeit, durch Krankheit, Schicksalsschläge, Frühverrentung und unzulängliche Rentenansprüche...

Gerade vor Ort in den ländlichen Gemeinden zeigen sich mehr und mehr die Schwächen der alten Institutionen und der traditonellen Hilfeleister: Parteien, Vereine, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Kirchen und etwa auch die Feuerwehr finden nicht mehr genügend Nachwuchs und Erwachsene zur aktiven Mitarbeit.

Neue freie Initiativen und Selbsthilfegruppen dagegen haben kaum  Schwierigkeiten mit dem Personal: Hier stehen Menschen freiwillig und voll motiviert hinter einem Anliegen - und können selbst bestimmt entscheiden, in welchem Umfang sie sich mit ehrenamtlicher Arbeit einbringen wollen.

Für Henfenfeld könnte der gesellschaftspolitische Wandel mit drei neuen basisdemokratischen Gremien beginnen:  

 

Über eine Bürger-Homepage im Internet - das Bürgernetz - kann die überwiegende Mehrheit aller Dorfbewohner leicht und jederzeit miteinander kommunizieren und sich organisieren. Auf dieser Plattform für Information und Austausch werden soziale und gesellschaftspolitische Problemfelder benannt und bekannt, in Diskussionen behandelt und Lösungsvorschläge dafür vorgestellt.

Ins Netz einbezogen sind auch die Verwaltung, die Gremien und die Dienste der politischen Gemeinde sowie die örtlichen Kirchengemeinden mit ihren Angeboten wie Gottesdienste, Freizeiten, Kinderbetreuung, Kindergärten, ambulante Kranken- und Altenpflege; weiterhin die Ärzte am Ort; die Einkaufsmöglichkeiten; Handwerks-Dienstleistungen; die Kultur-und BIldungsangebote am Ort und in der näheren Umgebung sowie die Aktivitäten für Freizeit und Sport, die Vereine und Mäzene anbieten.

 

Auf dem wöchentlichen Bürgerstammtisch trifft man sich von Mensch zu Mensch in geselliger Runde, lernt sich persönlich kennen, nimmt Zugezogene oder Einsame in die Dorfgemeinschaft auf; kann Themen vertiefen, die im Internet angesprochen wurden...

Dieser Stammtisch sollte aber kein bloßer Diskussions-Verein bei Bier und Wein werden, sondern eine gern besuchte Veranstaltung für Jung und Alt. Und ein Treffen, das auch Spaß und Freude macht: durch Musik, Gesangs- und Tanzeinlagen, durch Kleinkunst- und Kabarett-Darbietungen sowie vielfältige Gemeinschaftsaktionen.

In einer solchen Einrichtung kann die alte Tradition der "Fränkischen Rockenstube" als Ausdruck ursprünglichen Gemeinschaftslebens zeitgemäß wieder entstehen!  

 

Der Gegenentwurf zum etablierten, von Parteienproporz und wirtschaftlichen Eigeninteressen bestimmten Gemeinderat wird schließlich der neu zu gründende basisdemokratisch gewählte Bürgerrat sein. In einem solchen Gremium werden sich alle Bürgerinnen und Bürger mit ihren ureigensten Interessen ausreichend, unabhängig, überparteilich und interkonfessionell vertreten sehen.

Die Mitglieder des Bürgerrats entscheiden über Soforthilfen- und aktionen, beauftragen Planungs-, Konzept- und Arbeitsgruppen mit der Ausführung von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten.

 

Zur übergeordneten politischen Dimension siehe auch Menüpunkt
"Humanistische Reformbewegung"