Bedarfs-Beispiele für bürgerschaftliche Selbsthilfe am Ort:

Wer im Ort lebt und mit offenen Augen durchs Dorf und die Umgebung geht, der kennt die Schwachpunkte, die Miseren und den dringenden Verbesserungsbedarf.

Hier nur beispielhaft einige der Probleme und dazu denkbare Lösungen:

 

1. Kein Programm zur Aufnahme von Neubürgern in die Dorfgemeinschaft

Abhilfe:

In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung: Erarbeiten einer "Willkommensmappe". Darin finden Zugezogene nicht nur den Ortsplan, sondern auch ein Informationspaket mit allem Wissenswerten über ihr neues Lebensumfeld: über die spannende Ortsgeschichte, die heutige dörfliche Infrastruktur, die Versorgungs-, Betreuungs- und handwerklichen Dienstleistungen sowie die Möglichkeiten für aktive Freizeitgestaltung, Sport, Bildung, Kultur und ehrenamtliches Engagement. Einschließlich der Einladung zum dem (bereits vorgeschlagenen) besonderen Bürgerstammtisch und der Teilnahme am Gemeinschaftsleben.

 

2. Abfall, Müll, Hunde- und Pferdekot auf öffentlichen Wegen und Flächen und in der Natur - Gewässerverunreinigung

Abhilfe:

Duale Umwelt-Aktion "Sauber macht lustig" -

bestehend aus einer laufend veröffentlichten und aktualisierten Aufklärungskampagne der Gemeinde: Solidarisches Verhalten, Selbstverpflichtung, Abfall jeder Art im Ort nicht einfach fallen und liegen zu lassen - und außerorts nicht wild in Landschaft und Natur abzulagern; Entsorgungskosten für die Gemeinde - mögliche Strafgebühren - und

zwei fest eingeplanten gemeinschaftlichen Säuberungs-Arbeitseinsätzen der Dorfbevölkerung - Frühjahr und Herbst. Zur Stärkung der Freiwilligen gibt es dabei einen kleinen Imbiß und Getränke.

 

3. Unerkannte Hilfsbedürftigkeit bei alten, armen, kranken und behinderten Mitbürgerinnen und Mitbürgern, bei Kindern und Jugendlichen?

Abhilfe:

Projekt "Nachbarschaftshilfe". In Zusammenarbeit mit Gemeinde, Kirchen, Wohlfahrts- und Sozialverbänden. Dabei achten starke, einfühlsame Ortseinwohner auf Anzeichen von Hilfsbedürftigkeit oder Not unter ihren Nachbarn. Sie kümmern sich z.B. um das Besorgen von Lebensmitteln oder den Transport schwerer Einkäufe. Sie fragen nach, ob eine alleinstehende erkrankte Person ausreichend medizinisch und sozial versorgt wird, ob finanzielle Unterstützung beantragt, Krankenkasse, Pflegedienst, Gemeindeverwaltung oder andere Behörden eingeschaltet werden müssen. Sie nehmen wahr, dass Kinder sich selbst überlassen sind oder verwahrlost erscheinen; dass Jugendliche nachts randalieren, Vandalismusschäden entstehen - und die Eltern nicht einschreiten.

 

4. Teilweise schlechter Zustand von Wander-, Waldwirtschafts- und Flurwegen, Ruhebänken und Wegweisern - fehlende Informationsschilder und ausgewiesene Rundwege - zu wenig touristische Attraktionen und Infrastruktur

Abhilfe:

Aktions-Programm "Wegbereiter" - in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Heimatverein, dem Fränkische-Alb-Verein und dem Forstamt. Dabei werden die alten, bis in die 1980-er Jahre noch ausgewiesenen Rundwanderwege endlich wieder hergestellt, markiert und in neuen Übersichtskarten an strategischen Stellen im Ort (Bahnhofs-Vorplatz, Bushaltestellen, Dorfzentrum) plakativ dargestellt. Daneben geht es um die sinnvolle Platzierung und die Erneuerung von Ruhebänken (mit Abfallkörben) sowie um das Herstellen von Aussichtspunkten und Sichtschneisen.

Ein weiterer Schwerpunkt: Das gemeinschaftliche Anlegen von neuen touristischen Attraktionen in Form eines heimatgeschichtlichen Orts-Erkundungs- und Orts-Umrundungspfads - in Zusammenarbeit mit der Schule.

Diese Maßnahmen sind Bestandteil des Konzepts "Heimatgeschichtsmuseum mit Archäologischer Ausstellung", das nun im Rahmen des Dorferneuerungsverfahren realisiert werden soll.

Siehe Menüpunkt "Geschichte&Archäologie/Museums- und Erlebnis-Projekt"!

 

5. Kaum anspruchsvollere Neigungs-und Bildungsangebote direkt im Ort.

Z. B.  Musikalische Früherziehung, Unterhaltungsmusik, moderner Gesang oder Tanz, Kabarett/ Schauspiel, Malerei und Bildhauerei, Literatur, Kunsthandwerk wie Töpfern, Holzhandwerk, Schmieden, Stricken und Weben, Fremdsprachen, Pfadfinder/ Jugendclub...

Abhilfe:

Aufrufe zur Gründung von Interessen- und Neigungsgruppen, aus denen neue Kultur und Bildungsangebote und andere Initiativen für anspruchsvollere Freizeitaktivitäten entstehen können.

Auch das Forum des vorgeschlagenen innovativen Bürgerstammtischs wird für die Verbreitung solcher Ideen sorgen.

In Frage kommende Räumlichkeiten: Der Saal des Wirtshaus, das Vereinsheim der Gemeinde im Bauhof, Jugendheim und Mehrzweckraum der Evangelischen Kirche, Aula und Werkraum der Schule, geeignete Privaträume, auch in leer stehenden Gebäuden.