"Burgenlandschaft" Fränkische Schweiz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erster und zweiter Sitz der Familie Stübig/ Neideck - der Ort Stübig und die Burg Neideck - sowie weitere wesentliche Einsatzorte, Stützpunkte und Wohnorte von Familienangehörigen:

Burg Niedersenftenberg, Burg Rotenbühl, der Ansitz in Unterleinleiter, die Nordburg in Betzenstein, die Burg Wildenfels und Burg Gößweinstein.

Von Niedersenftenberg sind heute nur noch Stützmauerreste vorhanden. Rotenbühl ist ganz verschwunden.

Zeitweise hatten die Stübig auch zwei hier nicht gekennzeichnete Befestigungsanlagen in Besitz oder als Lehen: den Ansitz in Trainmeusel (zur Sicherung der Burg Neideck gegen die Jura-Hochfläche) und die Turmburg/Erdhügelburg unterhalb der Neideck auf der ehemaligen Wiesentinsel bei der Wöhrmühle ("Walle zum Werde").

 

Diese Karte Gustav Voits zeigt das Burgensystem, das Konrad II von Schlüsselberg ab 1312 rund um seine Residenz Neideck aufgebaut hatte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es diente sowohl zur Eigensicherung der Burg Neideck als auch zur Überwachung der Geleitstraße nach Bayreuth und Kulmbach, die zwischen Niederfellendorf und Streitberg das Wiesenttal durchquerte.

Hier wurden Vorspann-Pferde für den steilen Anstieg von Streitberg nach Oberfellendorf angeboten. Und wahrscheinlich hatte Konrad II hier auch eine Straßensperre errichtet, an der man Maut kassierte.

Für die Dienstmannen der Schlüsselberger gab es hier also genug zu tun: auf der Burg Rothenbühl, am Sitz in Niederfellendorf, auf dem Wartturm, der hier mit "Oberes Eck" bezeichnet ist, beim Sitz in Trainmeusel, auf der Insel-Turmburg in der Wiesent (Turm zum Werde), auf der Burg Streitberg und schließlich auf dem Wartturm Kulk (Standort auf dem Berg "Guckhüll").

Die Stübig/ Neideck stellten den ersten namentlich überlieferten Vogt oder Amtmann auf der Burg Neideck, dienten bis etwa Mitte des 15. Jahrhunderts als Burghüter und besaßen auch danach noch ein Burggut. Gemeinsam mit den Stübig lebten einige Zeit in den Kemenaten der Inneren Vorburg die Ochs, Hirz, Spies und später schließlich anstelle der Stübig die Königsfelder.

Siehe auch Menüpunkt "Sichere. wahrscheinliche und mögliche Verwandtschaften"

Die Burghüter erhielten ein bescheidenes Gehalt und zusätzlich so genannte Burggüter für ihre Dienste. Das waren einerseits Wohnstätten in der Burg, andererseits auch Höfe und Güter an anderen Orten rund um die Burg. Zum Burggut der Stübig auf der Neideck gehörte Besitz in Unterleinleiter: Äcker, Wiesen und vier Güter.

Bilder von Einsatzorten

Beispiele ritterlicher Schutz- und Waffendienste nah und fern

Dienstmänner des Bischofs von Bamberg, der Grafen von Andechs/ Herzöge von Meranien sowie der Edelherren von Schlüsselberg waren an folgenden Einsätzen beteiligt:

 

Romfahrten der Bischöfe ("Dienstreisen" zum Pabst);

Reichsfahrten: Reichstage, Königswahlen, Missionen im Auftrag und Interesse des Königs/Kaisers im In- und Ausland;

Pilgerfahrten zu den wichtigsten heiligen Orten: Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela, Monte Gargano;

1128 Pommern-Mission des Bischofs Otto I;

1149 Kriegerische Auseinandersetzungen um den Besitz der Burgen Giech und Lichtenfels

1177 Kontingent von 100 Mann nach Oberitalien unter Bischof Hermann von Andechs zur Unterstützung von Friedrich I Barbarossa;

1209-1214: Eskorte für Bischof Ekbert: Flucht an den Hof von König Andreas nach Ungarn und vierjähriger Aufenthalt.

Kreuzzugs-Unternehmungen nach Palästina:

z.B. 1217 Bischof Ekbert von Andechs mit seinen Brüdern. Erstürmung der Sarazenenfestung auf dem Berg Tabor;

40 Panzerreiter (und Begleitmannschaften) zur Abwehr eines Sarazeneneinfalls in Sizilien. Insgesamt dürften dabei 120 bis 150 Mann und mindestens 300 Pferde beteiligt gewesen sein.

1249 bis 1261: zwei Kampf-Kampagnen im Meranischen Erbfolgekrieg in Oberfranken (Burgrafen von Nürnberg, Grafen von Truhendingen und Grafen von Orlamünde gegen das Hochstift Bamberg. Verbündete des Bistums u. a. die Herren von Schlüsselberg und die Grafen von Henneberg.

1278: Schlacht auf dem Marchfeld (Dürnkrut) in Niederösterreich. König Rudolf I von Habsburg gegen König Ottokar II von Böhmen, der die damaligen Herzogtümer Östereich, Steiermark und Kärnten beanspruchte. Eine der größten Ritterschlachten des Mittelalters.

1313-1322: Schlachten von Gammelsdorf, Speyer, Augsburg, Buchlohe, Esslingen und Mühldorf in der Auseinandersetzung der Wittelsbacher und Habsburger um die deutsche Krone (Ludwig der Bayer - Friedrich von Habsburg/ Österreich/ "der Schöne").

1347: Verteidigung der Burg Neideck gegen das Heer des Burggrafen von Nürnberg. Angriff des bambergischen Waidach von der schlüsselbergischen Nordburg in Betzenstein aus (Ulrich I Stübig).

1354 und 1363/64: Abwehr von Fehden des Grafen Günther XVI von Schwarzburg gegen das Hochstift Bamberg wegen des Schlüsselbergischen Erbes.

1430: Hussiteneinfall

1448-52: Erster Markgrafenkrieg

1524-25: Bauernkrieg

1553: Zweiter Markgrafenkrieg