Das obligatorische Schulanfangsfoto.

Vom Brucker Haus- und Hoffotografen

"Atelier Bratenstein" - 1955.

Bei Urgroßmutter als Schulkind

Der Beginn meiner Schulzeit ist mir hauptsächlich durch die neuen "Schulsachen" und deren besondere Gerüche gut in Erinnerung. Das fing schon mit der großen bunten Schultüte und den Süßigkeiten darin an. Als die vernascht waren, gab es aber täglich immer wieder frische Reize, die schon alleine meine Schiefertafel und die Schreibgriffel ausübten. Das Reibe- und Quietschgeräusch beim Schreiben, der Anblick meiner kunstvoll auf die rot eingeprägten Linien gemalten Buchstaben und der ganz eigene Geruch des nassen Grafitstaubs, wenn die Tafel mit dem feuchten Schwamm abgewischt wurde. Ein wahre Freude war es auch, den hölzernen Griffelkasten mit dem Schiebedeckel zu benutzen - in der "Schatztruhe" des Buchstaben-Setzkastens zu stöbern und daraus Worte auf das Klemmbrettchen zu stecken - aus den eigenartig riechenden pastellfarbenen Knetgummi-Stangen hübsche kleine Tiere zu formen... Kurz gesagt: Ich mochte mein neues Schülerleben.

Dazu gehörte allerdings auch, dass ich nun tagsüber von meiner Urgroßmutter mütterlicherseits versorgt wurde. So ging ich morgens vor der Schule erst mal zur "Geißer-Oma" ins Haus, das nicht sehr weit von unserem kleinen Häuschen entfernt lag. Und nach der Schule bis zum Abend, wenn meine Mutter wieder von der Arbeit zurück kam, war ich auch wieder dort.

Die Wohnung der Urgroßeltern lag im Parterre eines repräsentativen zweigeschossigen Sandsteinhauses. Der Unterschied zu unserer bescheidenen Unterkunft konnte kaum größer sein. Hier gab es sogar ein Wohnzimmer mit vielen tollen Möbeln, das normalerweise nur am Wochenende benützt wurde. Am eindrucksvollsten fand ich darin die großen, auf eigenen Blumentreppen stehenden Topfpflanzen wie Zimmerlinden und Asparagus. Ebenso staunte ich über täuschend echt nachgeahmte Südfrüchte aus Wachs, die in einer silbernen Etagere lagen.

Urgroßmutter war bis nach dem Krieg die Leichenfrau des Erlanger Ortsteils Bruck gewesen. Und ihr Mann - von den Kindern und Enkeln nur "Oda" genannt - sinnigerweise der Totengräber. Da blieb die mit dem Beerdigen verbundene Arbeit komplett in der Familie. Beerdigungsinstitute im heutigen Sinn gab es damals noch kaum. Die beiden waren nun in Ruhestand. Urgroßmutter kümmerte sich noch um den Haushalt. Urgroßvater dagegen schien ein Leben überwiegend außer Haus und häufig im Wirtshaus zu führen.  Wenn ich morgens in die Wohnung kam, war er aber immer anwesend. Dass er noch dazu dunklere Hauttönung besaß, einen Anker auf einem Unterarm eintätowiert hatte und einen kleinen goldenen Ohrring trug, verlieh ihm ein exotisch-rätselhaftes Fluidum. Urgroßmutter und er standen da gerade auf und machten sich zum Frühstück fertig. Sie hatte ganz langes graues Haar, das ihr bis zur Hüfte reichte. Sie hatte es nicht so gern, wenn wir Kinder zusahen, wie sie im langen weißen Nachthemd vor dem Spiegel stehend ihre Haare zu einem dünnen Zopf flocht und den dann kunstvoll am Hinterkopf zusammensteckte. Dabei fielen die seltsam verkrümmten und zusammen geschobenen Finger ihrer rechten Hand auf. Es hieß, das sei von Leichengift verursacht worden...

Ich saß morgens eine Weile mit am Tisch in der Wohnküche, bis es Zeit für mich wurde, zur Schule zu gehen. Dort zog Urgroßmutters Schwiegertochter Anna meist auch ihre kleine Tochter Renate an. Auf diese Weise erhielt ich ungewollt Einblicke in die kindlich-weibliche Anatomie. Mir war das so peinlich, dass ich versuchte, über die täglichen Entblößungen so gut es ging hinwegzusehen.

In der Wohnung der Urgroßeltern lebte also noch die Familie des Sohns Alfred, der  aber nur "Onkel Georg" genannt wurde. Er rauchte häufig eine kleine Feinschnitt-Pfeife und bekam so vollends das Aussehen des damals sehr bekannten Comic-Strip-Detektivs "Nick Knatterton". Onkel Georg war Schreiner. Er arbeitete in der US-Panzergarnison in Erlangen. Jeden morgen klemmte er mit der Hosenklammer den Stoff des rechten Hosenbeins zusammen (damit das Hosenbeinende beim Fahren nicht lose schlackerte und in die Fahrradkette gezogen wurde), schwang sich auf sein Fahrrad und strampelte aus der in den Mundwinkel geklemmten Pfeife wie eine Lokomotive paffend etliche Kilometer zu seiner Arbeitsstelle. Abends brachte er in seiner Holzkiste auf dem Gepäckträger meist irgendwelche Konserven-Lebensmittel der US-Army mit, die überall sehr beliebt waren.           

Anfangs lebte bei der Urgroßmutter auch noch die junge, blonde und zierliche "Tante Ella". Sie arbeitete als Friseuse im Damensalon des ältesten Sohns Otto und dessen Frau Sanne. Zur Großfamilie gehörte schließlich noch "Lumpi": eine Mischung aus Dalmatiner und Jagdhund, der wegen seines hohen Alters kaum bellte, nur noch schlecht beißen konnte und sich so wenig wie möglich bewegte. Aber er freute sich über jeden, der kam und ihn streichelte.  

Wenn ich Schulschluss hatte, ging ich meistens den Weg an der Leichenschauhalle am Friedhof vorbei, wo man durch die Lücken zwischen den Scheibengardinen einer großen Fenster-Flügeltür hindurch einen Blick auf die Toten werfen konnte, die dort bis zur Beerdigung aufgebahrt lagen. Dabei gab es naturgemäß meist eintönig-makabre Bilder zu sehen: Gesichter und gefaltete Hände wie aus Wachs, spitze Nasen, gelblich-bleich, starr - gruselich.

Die Urgroßeltern hatten vorher im ältesten Profangebäude am Ort gewohnt: dem ehemaligen Hirtenhaus der Gemeinde. Sie waren beide städtische Angestellte, denn der selbständige Markt Bruck war 1924 nach Erlangen eingemeindet worden. 1937 wurde die in einem großbürgerlichen Haus untergebrachte Verwaltungsstelle des Ortsteils aufgelöst. In eine der frei gewordenen Wohnungen konnte nun das Ehepaar mit seinen Kindern einziehen.

Das Haus war 1829 erbaut worden. Von 1854 bis 1919 diente es als Wohn- und Verwaltungsgebäude des großen Mälzereibetriebs Hummelmann, der unmittelbar dahinter entstanden war. 1919 brannte die Mälzerei ab. Das Gelände wurde nicht wieder bebaut und lag brach. Von dem imposanten Gewerbekomplex waren zu meiner Kindheit nur noch einige Kellergewölbe und ein Randgebäude übrig geblieben. Das wurde sinnigerweise als Feuerwehrhaus genutzt.       

Neben dem Haus lag eine säulengefasste Toreinfahrt, flankiert von einem massiven Waschhaus aus Sandstein. Gleich davor außen auf dem Gehsteig stand eine Litfaßsäule, auf der allerlei Plakate klebten. Abgesehen von Kinofilm-Plakaten waren bunte, bebilderte Werbeposter damals noch eine Seltenheit. Hinter der Haus-Rückseite gab es ein Reihe von Klohäuschen, einen Fahrrad-Abstellplatz und einen Wäscheplatz. Daran vorbei führte die Zufahrt zum Feuerwehrhaus. Der große Rest der Grundstücksfläche lag etwas tiefer und diente uns Kindern als Abenteuer-Spielplatz zwischen halbverschütteten Backsteingewölben, Fundamentstreifen, Hanggestrüpp und wucherndem Unkraut

Gegenüber auf der Westseite der Fürther Straße stand das dunkelrote Backsteinhäuschen der Bäckerei von Fritz Gürsching mit dem danebenliegenden größeren Wirtshaus. Mein Weg zur Schule führte mich an einigen weiteren Institutionen des kleinen Orts vorbei: am großen Schaufenster und der orangefarbenen Markise des Bekleidungsgeschäfts Liebwein im Erdgeschoß eines großen spätbarocken Sandsteinhauses, an der Metzgerei und dem Gasthof "Weißes Lamm" der Familie Haussner und am alten mehrgeschossigen Haus der Bäckerei Barthel, aus dem es morgens immer verführerisch nach frischem Backwerk roch. Im Ort existierten etliche Metzgereien, Bäckereien und Gaststätten. Im 19. Jahrhundert hatte es sogar vier Brauerein und bis ins 20. Jahrhundert hinein zehn Wirtshäuser gegeben.

Zu einer Familie im Obergeschoss des Urgroßmutter-Hauses hatte ich eine engere Beziehung. Der Vater arbeitete im Außendienst und besaß ein großes Auto, mit dem er jeden Tag unterwegs war - für die Zeit um 1955 etwas ganz Außergewöhnliches. Am meisten Eindruck hinterließ bei mir aber nicht das Fahrzeug, sondern der Fahrer: wegen seiner eleganten Kleidung und seines für mich völlig ungewohnten, aber doch sehr angenehmen Parfümdufts.

Seine Tochter hieß Karin, sie dürfte so um die 14 Jahre alt gewesen sein und sah in mir wohl so etwas wie ihren kleinen Bruder. Jedenfalls kümmerte sie sich um mich, wenn wir uns auf dem Hof trafen, und ich konnte sie viele Dinge fragen. Karin zu sehen und mit ihr zu sprechen, das tat mir immer gut.

Meistens spielte ich nachmittags mit Günther aus der Nachbarschaft, der ein Jahr älter war als ich. Er wohnte im Haus neben dem so genannten Keltschenschlösschen. Dabei handelt es sich einen imposanten spätbarocken Sandsteinbau mit geschwungenem Volutengiebel, angebautem Giebel-Erkertürmchen und markanten Dacherkern. Das Anwesen füllt das Eckgelände an der Kreuzung Fürther- und Tennenloher-Straße am Südende des alten Ortskerns. Gegen die Straßen wird es durch eine abgestufte Sandsteinmauer mit einer hohen überdachten Säulen-Toreinfahrt abgegrenzt. Zum Grundstück gehört auf der Ost- und Nordseite hinter dem Haus ein großer Naturgarten mit altem Baumbestand. Als Kinder wussten wir nichts über die Geschichte des Anwesens - und über den Namen war nur bekannt, dass es sich um einen Fuhrmann namens Kunz Keltsch handelte, der Zoff mit seinem Auftraggeber, der Reichsstadt Nürnberg, gehabt hatte. Südlich der Kreuzung standen am rechten Straßenrand fünf voluminöse, mindestens einen Meter hohe Steinkreuze. Die sollten auch etwas mit dem Fuhrmann Keltsch zu tun haben....

Siehe auch "Zur Ortsgeschichte..."!

 

Günther und ich durchstreiften die teils verwilderten, dicht bewachsenen und mit vielen Weiden bestandenen Gartengrundstücke entlang des Bachgrabens, der aus dem Sumpfgebiet der Tennenloher Lache im Sebalder Forst kam und ganz in der Nähe unserer Domizile in die Regnitz mündete. Wir schlüpften einfach durch löchrige Zäune und folgten dem Bachlauf so weit es ging. Für die letzte kurze Strecke bis zum Fluss wurde der Bach unter der Fürther Straße durchgeleitet; dann ging es nur noch einen Wiesenhang hinab. An der Mündung in die Regnitz hatte sich eine Bisamratten-Sippe eingenistet. Überall sah man die Schlupflöcher ihrer Bauten und entdeckte im Wasser umher schwimmende Tiere.    

Ein weiteres "Schlösschen" oder Herrenhaus stand direkt im Ortszentrum. Es wurde 1678 als Herrensitz der von Mayersbach erbaut, gehört aber um 1760 schon der Tabakfabrikantenfamilie Gechter und diente auch als Zigarren-Manufaktur. Der Markt Bruck entwickelte sich schon ab dem 17. Jahrhundert zu einem Tabakverarbeitungszentrum, wo man die in den umliegenden Gemeinden angebauten Pflanzenblätter zu den damals heiß begehrten Luxus-Rauchwaren veredelte. Zu meiner Kinderzeit war das Schlösschen aber nur noch ein etwas heruntergekommenes alt-herrschaftliches Wohnhaus hinter einer Sandsteinmauer. Sein Charakteristikum: das Vierseiten-Walmdach, aus dem gleich mehrere Kamine ragten. Ein Kamin war besonders breit und hoch, gekrönt von einem kunstvollen Dach-Podest auf kleinen Säulen. Darauf brütete einige Jahre lang ein Storchenpaar, dessen Schnabel-Geklappere man weithin durch den Ort hörte.

Ich hatte so manche Gelegenheit, das "Schlösschen" ausgiebig zu beobachten, weil ich abends regelmäßig zum kleinen Marktplatz gegenüber der Kirche ging, um auf meine Mutter zu warten, die mit dem Bus aus Erlangen von der Arbeit heimkam und an der gegenüberliegenden Haltestelle ausstieg. Auf dem Marktplatz steht eine Linde, die von einem niedrigen Sandstein-Mauer-Rondell umgeben ist. Diese Linde soll 1721 gepflanzt worden sein. Oft habe ich auf der Mauer viele Runden gedreht, weil mir die Wartezeit gar zu lange vorkam...

Rund um den Marktplatz bei der Kirche und der alten Schule, die nun als Gemeindehaus diente, war immer etwas los. Hier gab es weitere Wirtshäuser, Geschäfte sowie die Polizei-Dienststelle im Fachwerkbau des alten Rathauses. Wachtmeister Schlegel machte regelmäßig zu Fuß oder mit dem Fahrrad, häufig auch begleitet von einem Schäferhund, seine Runden durch die Gemeinde. Er trug einen Gummiknüppel, so weit ich mich erinnere aber keine Pistole. Er kannte jeden, sprach mit jedem, war bekannt, beliebt - und trotzdem Respektsperson. Bald bekam er ein BMW-Dienstmotorrad, was ihm noch mehr Ansehen verschaffte. 

Unmittelbar am Marktplatz neben der Metzgerei Kronester befanden sich die beiden Friseurläden meines Onkels. Den Herrensalon in einem Anbau-Häuschen führte er selbst, assistiert von seinem Sohn Günther. Den Damensalon im Backstein-Hauptgebäude leitete seine Frau Sanna, die von der Cousine Ella unterstützt wurde. Klar, dass auch meine Haare regelmäßig bei den Geißers ihren Schnitt bekamen.  Große Mode war damals eine in die Stirn reichende dreieckig geschnittene Haartolle. Das Haare schneiden war für mich damals weniger angenehm, weil man dabei ruhig sitzen und immer wieder eine vom Friseur durch mehr oder weniger sanften Druck erzwungene unnatürlich steife Kopfhaltungen einnehmen musste. Am besten ging es noch, wenn ich dabei beobachten konnte, wie erwachsene Männer rasiert wurden. Meist trat erst der Lehrling in Aktion, der dem Kunden einen Papierstreifen um den Hemdkragen klemmte, dann einen Stoffumhang um seinen Oberkörper drapierte und schließlich in einem kleinen weißen Napf Seife mit dem Rasierpinsel schaumig rührte. Dann kam Onkel Ottos Auftritt. Er begrüßte Herrn Soundso, fragte nach dem Befinden, und meist kam dann auch ein Schwätzchen über dies und das zustande. Während des Gesprächs verteilte er mit kleinen zügigen Pinselbewegungen kunstvoll Rasierschaum im Gesicht. Dann zog er wie von Zauberhand einen Lederriemen aus der Tischplatte und wetzte daran kreuzweise und von oben nach unten die Schneide des Rasiermessers; prüfte die Schärfe durch leichtes seitliches Abstreifen auf seinem Handrücken und bat den Kunden sich ganz entspannt weiter in die lederbezogene Chromkopfstütze des Friseurstuhls zurückzulehnen. Nun erst begann die eigentliche Rasierkunst, bei lebhafter Unterhaltung: mit ziehend-schabenden Bewegungen wurden die Barthaare von allen Gesichtspartien entfernt, das Messer mit dem abgespreizten kleinen Finger der rechten Hand in der sichelförmigen Halböse des Klappgriffs geführt, wobei die linke Hand den Kopf des Kunden stabilisierte oder mit Zeigefinger und Daumen bei kritischen, sensiblen Passagen wie etwa zwischen Nase und Oberlippe Hautstellen spannte. Abgeschabten Schaum und Bartstoppeln wischte Onkel Otto dazwischen immer wieder mit Papier von der Klinge. Als krönender Abschluss der Rasur kam das Einsprühen des Kunden mit Pitralon-Gesichtswasser aus einem Flakon per Handpumpe und dünnem Gummischlauch. Das "Pfft - pfft - pfft" der Sprühstoßgeräusche mischte sich mit dem sofort durch den Raum wabernden markanten Parfumduft. Als damalige "Wellness-Zugabe" arbeitete der Meister das Gesichtswasser mit leichten Reibe- und Klopfbewegungen seiner Hände in die Haut ein. "So, Herr Soundso", nun sind Sie auch noch erfrischt. Das macht 2 Mark. Beehren Sie uns bald wieder!"

Zur Meisterprüfung von Cousin Günther hatte man mich als Kinder-Haarschneidemodell ausgesucht. Meine Prüfungssitzung in dem großen markgräflichen Redoutensaal in Erlangen war nicht nur für Günther ganz schön aufregend. Irgendwie verging die Sache aber wie im Flug. Durch die allüberall präsente holde Weiblichkeit und die vielen anderen Kindermodelle war ich aufs Angenehmste abgelenkt. Nur als die Herren und Damen der Prüfungskommission mich so streng anguckten und meinen Kopf inspizierten, da bekam ich ganz rote heiße Ohren...

In der Schule wurden wir bis zur vierten Klasse von Lehrerinnen unterrichtet. Leider hatten wir die jungen Frauen der ersten Klassen nur jeweils für ein Jahr, weil beide schwanger geworden waren. Meine Lehrerin der ersten Klasse hat später sogar noch unsere Tochter unterrichtet.

 

Eines Tages muss der Urgroßmutter wohl eine Laus über die Leber gelaufen sein. Denn sie wies mich äußerst wütend eines Nachmittags kurzerhand aus der Wohnung Sie sagte mir, ich solle heim gehen und dann auch nicht mehr zu ihr kommen, als es zwischen mir und Renate aus einem trivialen Anlass Streit gegeben hatte und sie deswegen weinte. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Konnte Urgroßmutters plötzliche Bösartigkeit nicht verstehen, weil ich selbst nichts angestellt, sondern Renate nur mit Worten zurechtgewiesen hatte. So saß ich den ganzen Nachmittag über bis zum Abend vor unserem kleinen Häuschen auf der Treppe vor der versperrten Tür und zerbrach mir den Kopf, ob ich nicht doch etwas falsch gemacht haben konnte...